Eine Aufgabe
„Der Sportschützenverein Annen-Borbach e.V. stellt es sich zur Aufgabe, den Schießport zu pflegen und zu fördern, den Leistungsstand seiner Schützen in Wettkämpfen zu erproben und die Ausbildung von Jungschützen vorzunehmen. Er will ferner, durch Pflege der Geselligkeit und der überlieferten Schützenbräuche, eine feste Verbindung unter seinen Mitgliedern herbeiführen.“
17.02.1962 – Die Aufnahme ins Vereinsregister
Als dieser Vereinszweck durch Versammlungsbeschluß Eingang in die Satzung fand, die anschließend beim Amtsgericht Witten als Grundlage für die Aufnahme in das Vereinsregister hinterlegt wurde, bestand der Verein schon über 42 Jahre und hatte die sogenannten Ziele schon erfolgreich umgesetzt.
31.12.1919 – Die Gründung als Schießclub Wilddiebe
Angefangen hatte es am Silvesterabend des Jahre 1919 in der Gaststätte Grottenburg an der Wetterstraße. Dort wurde im Anschluss an ein Preisschießen der „Schießclub Wilddiebe“ gegründet.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten:
|
|
13.08.1922 – Der erste Schützenball und der Umzug ins Borbachsschlößchen
Nach Anfangsschwierigkeiten war ab 1922 ein reges Vereinsleben mit monatlichen Versammlungen festzustellen. Am 13 August 1922 fand im Lokal „Borbachschlößchen“ ein erstes großes Fest mit „Konzert, Theater und Ball“ statt. Erst einen Tag zurvor wurde der interne Vereinsmeister auf dem Schießstand „In der Talsperre (Herdecker Straße, Besitzer Gnedler) ermittelt. Auch am folgenden Morgen des Festtages wurde ein Wettschießen für die Gastvereine ausgerichtet. Die Räumlichkeiten des „Borbachschlößchens“ (Wirt Gustav Sesse) waren für den Verein besser geeignet als die kleinere Gaststätte in Gedern. Deshalb verlegte man den Vereinssitz im September 1922 in die Borbach und veranstaltete im neuen Vereinslokal noch im gleichen Monat eine „Familienfeier“ unter Mitwirkung des Theatervereins „Gemütlichkeit“.
10.01.1923 – Die Besetzung des Ruhrgebietes und das Versammlungsverbot
Am 10. Januar 1923 begann die Besetzung des Ruhrgebietes durch französische und Belgische Truppen. Das hatte auch Auswirkungen auf die Vereine, insbesondere auf die Schützenvereine. Der Besitz von Waffen wurde unter Strafe gestellt, ein Versammlungsverbot erlassen. So fand die zunächst letzte Monatsversammlung des Schießclubs im Februar 1923 statt. Nachdem am 31.juli 1925 die Besatzungstruppen das Ruhrgebiet verlassen hatten, fanden sich die Mitglieder im August zu einer Generalvollversammlung zusammen. Der Vorstand wurde neu berufen und die Vereinsarbeit fortgesetzt.
28.07.1926 – Umbenennung zum Schützenverein Annen-Borbach
Am 28. Juli 1926 nahm die Polizeiverwaltung Annen im Kreis Hörde offiziell zur Kenntnis daß der Schießclub sich in Schützenverein Annen-Borbach umbenannt hatte. Neben den internen Vereinsfeiern, regelmäßigen Preis- und Übungsschießen, wurden die Veranstaltungen anderer Schützenvereine besucht. Dabei entwickelte sich ein gutes Verhältnis zum Schützenverein Annen 1836, der ebenfalls den Schießstand „In der Talssperre“ benutzte. Am 25. August 1929 fand ein größeres Schützenfest mit Weihe der neuen Fahne im Borbachschlößchen statt.
1930 – Bau eines Kleinkaliberstandes und die Suche nach einem neuen Standort
1930 erfolgte der Bau eines Kleinkaliberstandes unterhalb des Saales der Gaststätte Borbachschlößchen, die inzwischen Heinrich Lantermann gehörte. Damit konnte ein geregelter Trainingsbetrieb aufgenommen werden. Wettkampfgerecht war dieser Schießstand jedoch nicht; deswegen bemühte man sich um ein geeignetes Freigelände. Mehrere angedachte Standorte fanden nicht die Zustimmung der Behörden. 1935 erhielt man schließlich die Baugenehmigung für ein Grundstück, das dem Schützenbruder Albert Röhr gehörte. 1933 machte der Verein besonders auf sich aufmerksam. Unter seiner Federführung fand am 13. August ein Ernte- und Volksfest statt, an dem 47 festlich geschmückte Erntewagen teilnahmen. 1937 kam es zum ersten großen Schützenfest mit einem Königsschießen auf dem neuen Schießstand. 14 Tage vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 feierte der Verein abermals ein Schützenfest mit Königsschießen.
1950 – Nach dem zweiten Weltkrieg: Die Neugründung nach einem Verbot für Schützenvereine
Aus dem Krieg kehrten 10 Vereinsmitglieder, unter ihnen die beiden Schützenkönige, nicht zurück. Für sie wurde am Volkstrauertag 1954 ein Gedenkstein auf dem Schießstandgelände errichtet. Ein von 1945 bis 1950 geltendes Verbot der Siegermächte brachte das Vereinsleben der Schützen während dieser Zeit zum erliegen. Am 9. Juli 1950 wurde der Verein von 29 Mitglieder erneut gegründet und der Schießbetrieb zunächst mit Luftgewehren aufgenommen. Als am Februar 1951 der Westfälische Schützenbund seine Wiedergründung erfuhr, hatten 50 Vereine aus Westfalen und Lippe ihre Delegierten nach Dortmund entsandt. Aus Witten nahmen die Schützenvereine Muttental (Herbede), Weidmannsheil Witten und Annen-Borbach teil.
1951 – Das erste Schützenfest seit dem Krieg
Das erste Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg fand am 4.,5. Und 6. August 1951 im Borbachschlößchen statt. Der Chronist berichtet, daß das Fest am Samstag 15.00 Uhr mit dem Knigsschießen begann und bis zum Sonntag um 6.00 Uhr durchgetanzt wurde. Schon um 14.30 Uhr wurde das Fest mit Empfang der Gastvereine fortgesetzt. Am Montag waren zum Kinderschützenfest 450 Kinder erschienen. Die Erwachsenen feierten bis zum Dienstagmorgen. Dieser große Zuspruch veranlaßte den Verein, in den Jahren 1954, 1956 und 1958 jeweils dreitägige Zeltfeste zu feiern.
Obwohl auch diese gut besucht waren, stand der Aufwand im Mißverhältnis zu dem Wirtschaftlichen Ergebnis. Der Verein mußte deshalb die in regelmäßigen Abständen von 2-3 Jahren stattfindenden Schützenfeste in geeigneten Sälen durchführen. Solange es noch möglich war, wurde der Saal des Borbachschlößchens genutzt. Nach Baufälligkeit und späterem Abriß des Saales wechselte man zum Parkhaus Hohenstein, in den Ratskeller und nach Fertigstellung des Stättischen Saalbaues in den dortigen großen Festsaal. Bedauerlicherweise ist damit der enge Bezug des Festes zum Ortsteil Borbach verloren gegangen. Volksfestartigen Charkter haben allerdings immer noch die auf dem Schieszlig;stand stattfindenden Königsschießen und der „Tag der offenen Tür“, der jährlich am Himmelfahrtstag ausgerichtet wird.
Sind solche Feste gute Gelegenheiten, den Verein in der Öffentlichkeit zu präsentieren, so muß doch festgestellt werden, daß sie hinsichtlich ihrer vereininternen Bedeutung hinter dem sportlichen Geschehen eingeordnet werden müssen. Der Wettkampfbetrieb mit den verschienden Klassen, mit Auf- und Abstieg und die Trainingstage bestimmen den Terminplan der aktiven Schützen. Der Verein hat, gemessen, an seiner Größe (200 Mitglieder), einen beachtlichen Platz innerhalb des Schützenbezirks Industriegebiet erreicht. Zahlreiche, auch überörtliche errungene Titel, beweisen das. Die jährliche Qualifikation für die Landesmeisterschaft gilt als obligatorisch. Auch die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften konnten einigemale erreicht werden.
1992 – Der Landesschützenkönig Horst Zadow
Im Bereich der traditionellen Schießwettbewerbe war 1992 für den SSV Borbach ein ganz besondere Jahr. Der zu diesem Zeitpunkt amtierende Vereinskönig Horst Zadow konnte auf dem Westfälischen Schützentag in Castrop-Rauxel die Würde eines Landesschützenkönigs erringen. Sportschießen ist nicht besonders publikumswirksam. Deshalb ist es auch weitgehend nicht bekannt, daß es sich beim Deutschen Schtzenbund, mit ca. 1,4 Millionen Mitgliedern, um den viertgrößen Fachverband im Deutschen Sportbund handelt.
1972 – Aufnahme erster Schützendamen
Die Verantwortlichen des Vereins haben im Sinne der zitierten Satzung versucht, Erhaltenswertes zu pflegen, aber Neuem gegenber aufgeschlossen zu sein. Die Umbennung in Sport-Schützen-Verein Borbach 1919 e.V. und die erstmalige Aufnahme von 13 Damen am 05.02.1972 war eine logische Folge diese Handelns.
1991 – Kauf des eigenen Geländes und Bau des eigenen Clubhauses
Mit dem Ausbau des Schießstandes, dessen Gelände 1991 gekauft werden konnte, wurden die technischen Vorraussetzungen für die Ausübung des Sportschießen geschaffen; zugleich wurde den Vereinsmitgliedern ein eigenes Clubhaus gegeben, das 1994 um eine Küche erweitert wurde.
1997 – Ein neuer Königsvogel
Um das Königsschießen des Verein interessanter zu gestalten, ergab sich 1997 die Möglichkeit einen alten Strommasten aus der Großen Borbach in einen Vogelmasten umzubauen. Der Masten wurde auf einem Betonsockel verankert und mi einem Bagger augerichtet. Der erste Königsvogel wurde durch den Schützenbruder Sven van Bevern von der Stange geholt.
2000 – Umbauarbeiten Kleinkaliberstand
Im Jahr 2000 wurde im Innenraum der Zugang zum Kleinkaliberstand umgebaut und von der rechten Seite auf die Frontseite verlegt. Hier kann jetzt durch eine großes Fenster der Schießbetrieb durch Zuschauer beobachtet werden.
2001 – Der Luftgewehrstand
Durch die Einführung der Ligasdiszplin im Jahre 2001 reichte die Kapazität des Luftgewehrstandes mit seinen 4 Bahnen nicht mehr aus, nach vielen Überlegungen und Abwägung aller Möglichkeiten wurde ein Architekt beauftragt und erste Entwürfe für einen neue Luftdruckhalle entstanden. Unter der Leitung von Egbert Bülow und Frank Hölscher wurde von vielen felißigen Helfern der Neubau der Halle in Angriff genommen. Auf 165 Quadratmetern sollten 10 neue und moderne Luftgewehrstände errichtet werden. Alle dazu erfoderlichen Arbeiten wurden in Eigenregie übernommen. Nach etwas mehr als 2 Jahren Bauzeit konnte die neue Halle von der Bürgermeisterin Sonja Leidemann eröffnet werden.